Die Legende von Kuchisake-onna
In der Heian-Zeit lebte ein Samurai, der eine wunderschöne Frau hatte. Weil er sehr eifersüchtig und jähzornig war, schlitzte er ihr mit seinem Schwert den Mund von einem Ohr zum anderen auf, im Glauben, dass sie ihn betrogen hatte. Laut der Legende war die Frau danach verflucht und zieht in nebligen Nächten, mit einem Fächer vor dem Gesicht, durch die Straßen. Trifft sie eine Person, fragt sie sie, ob sie schön ist. Wenn die Person "Ja" antwortet, nimmt sie den Fächer weg, sodass ihr entstellter Mund zu sehen ist und fragt, ob sie immer noch schön ist. Antwortet die Person mit Ja, schneidet sie ihr den Mund so auf, dass er so aussieht wie ihr eigener. Verneint der Befragte die Antwort, wird er von ihr getötet.
Auf der Metaebene soll die Arbeit auf Misogynie hinweisen, ein Weltbild das von einer niedrigeren Relevanz oder Wertigkeit von Frauen ausgeht und tief in etlichen menschlichen Kulturen verankert ist. Misogynie ist eine auf Frauen gerichtete Form von Menschenfeindlichkeit. Erscheinungsformen sind fehlende Empathie und Unterstützung von Frauen, strukturelle, wirtschaftliche und rechtliche Ausgrenzung oder Benachteiligung. Geringe Anerkennung der Arbeit von Frauen. Verantwortungsumkehr, Verächtlichmachung, Objektifizierung, Gewalt gegen Frauen und Femizid, die Tötung von Frauen als extreme Form der geschlechtsbezogenen Gewalt im Kontext patriarchaler Geschlechterdifferenzen.