„Wanna take my picture, Ma’am?“
Sie lächeln mich an, voller Neugierde auf die alte Kamera, wo die Fotos nicht sofort auf der Rückseite im screen sichtbar sind.
Harlem zieht mich in seinen Bann, hupende Autos, Sirenen, Rap Music aus den Autos und kleinen Shops, Gospel Chöre und eindringliche Predigten aus kleinen Kapellen, Gruppen von Teenagern, singend und wild diskutierend, Müllsäcke aufgetürmt am Strassenrand, alles laut, fremd, intensiv und vibrierend.
Ich lasse mich treiben, auf der 125th street, vorbei am Apollo Theater, die Atmosphäre satt gefüllt mit Musik, Kreativität und Leben.
Die intensive Wahrnehmung der Menschen mit ihren eigenen Geschichten, mal abweisend und verschlossen, mal desinteressiert, mal voller Neugier. Es überwältigt mich, diese Nähe, diese Wahrheit.
Mit meiner Kamera halte ich es fest, die Stimmung, die Divergenz, banne die Momente in begreifbare Ausschnitte.
Ich bin ein Teil von ihnen, mit eigener Geschichte und doch nur Beobachterin für diesen einen Moment, den wir teilen.
„Yes boys, my pleasure!“