REPORTAGE - FRAUEN AUF DER FLUCHT/LIBANON
Im Jahr 2022 waren insgesamt über 100 Millionen* Menschen auf der Flucht.
Weitaus mehr als ein Viertel davon sind Frauen.
Die Flucht ist für Frauen oft gefährlicher und herausfordernder als für Männer.
Ich reiste unter anderem nach Libanon, um einzelne und persönliche Geschichten von Flüchtlingsfrauen bildlich festzuhalten und zu dokumentieren.
Die Begegnungen mit den Frauen und der Einblick in das Flüchtlings-Camp-Leben haben mich berührt, aber auch die schwierigen Lebensumstände der Menschen in Libanon.
Eine ordentliche Regierung gibt es aktuell nicht. Das libanesische Parlament versucht im Dezember 2022 zum 10. mal in Folge eine(n) Präsidenten/Präsidentin zu wählen.
Eine „Sicherheit“ so wie wir sie in unseren Breitengraden kennen, gibt es in Libanon nicht.
Das Überleben ist für die Mehrheit schwierig geworden. Die Kluft zwischen arm und reich ist in den letzten Jahren riesig geworden. Die Landeswährung ist nichts mehr wert, die Lebensmittel sind teurer geworden, das Benzin knapp und die Stromversorgung funktioniert nur teilweise und mit Unterbrechungen.
Auch die Explosion am 4. August 2020 im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut haben zu einer erschwerten Lage geführt. Weite Teile der Stadt wurden zerstört und Überlebende mussten ihre Häuser verlassen und haben ihr ganzes „Hab und Gut“ verloren. Entschädigung gibt es vorerst keine, solange nicht klar ist, wer verantwortlich für die Explosion ist.
Aber was für Alternativen gibt es für die Bewohner? Aufgeben ist keine Variante.
*Quelle: UNO Flüchtlingshilfswerk, Okt. 2022.