Im Senegal gehören 90 Prozent der Muslime einer Sufi-Bruderschaft an, mehr als in jeder anderen muslimischen Bevölkerung der Welt. Obwohl viele junge Menschen in Senegal kaum eine Perspektiven für die Zukunft sehen und ihr Leben riskieren, um in Fischerbooten nach Europa zu gelangen, scheinen sich nur sehr wenige von ihnen zu radikalisieren. Der Senegal gilt als ein Anker der Stabilität. das westafrikanische hat noch nie einen Anschlag erlebt.
Das hat viel mit der Rolle der Sufi-Bruderschaften zu tun. Während die religiösen Machthaber in gewissen islamischen Ländern autoritär auftreten und auf Repression setzen, versuchen die islamischen Führer in Senegal ihre Macht und Reichtum zu erhalten, indem sie Toleranz predigen und sich als Garanten für die Stabilität und Frieden im Land in Szene setzen.
Die Fotoreportage von Christian Bobst zeigt, wie die sufistischen Bruderschaften die senegalesische Gesellschaft prägen und den Islam zum Lifestyle machen. Sie entstand im Auftrag der Zeitschrift GEO und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem beim Swiss Press Photo Award 2020 mit dem 1. Preis in der Kategorie „Ausland“ sowie beim ältesten Fotojournalismus-Award der USA, dem Picture of the Year International (POYi).