Serendipity, das Glück, etwas ganz anderes zu finden, als was ich gesucht hatte, führte mich diesen Sommer zu Christian Gonzenbachs Denkmal für Louis Chevrolet in La Chaux-de-Fonds. In diesem fünf Meter hohen und acht Tonnen schweren Rundum-Zerrspiegelwerk aus poliertem rostfreiem Stahl erkennen wir den Park, in dem es steht, und nicht zuletzt uns selber, mit tausendundeinmal anderen Augen.
Linien verschwimmen, Flächen verkrümmen sich. Alles fliesst. Nichts ist mehr, was es ist und wie es sollte. Als Kinder an der Chilbi lachten wir uns tot darüber.
Fragt sich nur: Wie lange ist das lustig, und wann wird es schlimm, dass Trug und Wirklichkeit, Wahrheit und Lug bei der geringsten Verschiebung des Standpunkts durcheinander geraten? Alternative Fakten, Fake Reality, sagen die einen. Andere meinen: Alles nur Ansichtssache. Oder einfach Bilder einer Ausstellung.