Rhonegletscher Serie 2
Der Gletscher gleicht einem trägen Lebewesen. Im Gegensatz zu den ihn umgebenden Gebirgszügen bewegt er sich täglich. Er fliesst ein kleines Stück talabwärts. Das verleiht ihm etwas Animalisches. An seinem unteren Ende versucht der Mensch sein Abschmelzen zu verlangsamen. Stoffbahnen sollen das Eis und die für Touristen dort angelegte Eisgrotte schützen. Die Hinfälligkeit der getroffenen Massnahmen zeigt sich expressiv im Untergang von Eis und Tuch in den Gletschersee. Die Stärke und Eigengesetzlichkeit der Natur, welche die menschlichen Versuche, sie kurzerhand ausser Kraft zu setzen, ins Groteske kippen lässt, wird zum Spektakel. Es übt auf die Besucher mindestens so viel Faszination aus wie die Eisgrotte selbst. Eine unbeabsichtigte, ästhetisch eindrückliche Visualisierung eines bevorstehenden Untergangs.