photoSCHWEIZ 2021
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Jeroen Seyffer

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24 m2 analoge Vergrösserung im Schloss Burgdorf Einleitung In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Atelier G+S, der Denkmalpflege des Kanton Bern und der Stiftung Schloss Burgdorf hat Jeroen Seyffer Fotografie den Schiltensaal des Schloss Burgdorf optisch in den Originalzustand aus dem 17. Jahrhundert zurück verwandelt. Dabei wurde eine 24 m2 grosse Wand als Projektionsfläche benutzt und mit analoger Silber-Gelatine - Technik direkt auf den Verputz belichtet. Damit bekommt der Raum wieder den Charme und den Charakter aus alten, längst vergangenen Tagen. Das Projekt in der Grösse von 7.5 x 3.2 Meter im Schiltensaal ist derzeit die weltgrösste analoge Vergrösserung die öffentlich zugänglich ist. Technik Fotoemulsion ist eine lichtempfindliche Silberhaltige Gelatine und bildet die Grundlage aller analogen Filme und Fotopapiere. Sie ist aber auch individuell einsetzbar und auf nahezu jeder Oberfläche auftragbar. Was sich allerdings an der Wand, zudem noch in dieser Dimension, als sehr anspruchsvoll herausstellte. Die längst verloren geglaubten Wandmalereien wurden digital reproduziert und am Computer auf das nötige Wandformat von 7.5 x 3.2 Meter bearbeitet. Aus den bestehenden Malereien wurden die Schatten und Grössenverhältnisse digital rekonstruiert und dem ursprünglichen Original angepasst. Mit diesen digitalen Daten wurde eine Vergrösserung auf Fotopapier erstellt, um eine neues s/w Negativ für die Projektion auf die Wand zu erstellen. Mit dem entwickelten Negativ konnten die Tests mit der lichtempfindlichen Emulsion beginnen. Wie kommt die Fotoemulsion gleichmässig und schnell auf die Wand, welche Belichtungszeiten und Gradationen braucht es? Wie wird das Bild an der Wand entwickelt, gestoppt, fixiert und gewässert? Da die Wand im Schloss Burgdorf nur einen Versuch erlaubte, mussten vorgängig einige Tests im Fotostudio durchgeführt werden. Der Schiltensaal wurde vorübergehend zum Fotolabor, kein Tageslicht durfte in den Raum eindringen, nur schwaches Rotlicht, dass die lichtempfindliche Emulsion erst nach längerer Zeit belichtet. Nachdem die Projektion millimeter genau angepasst wurde, konnte die Auftragung der Emulsion beginnen. Nach 2 Stunden und 45 Minuten Belichtungszeit kamen die Chemikalien zum Einsatz. Zuerst der Entwickler, welcher zum “Magic Moment” führte: das Bild wurde von einem Moment auf den anderen sichtbar! Kurz darauf, alles sehr schnell, wurde der Entwicklungsprozess mit dem Stoppbad gestoppt, dann fixiert und als letzter Schritt gewässert. Das Projekt ist geglückt, der Schiltensall verbindet die aus dem 17. Jahrhundert alten Wandmalereien mit analoger Fotografie. Die Wand erhält eine natürliche Patina, welche an die Zeit vor 300 Jahren erinnert.